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Google & SSL-Verschlüsselung: Natürliche Selektion der SEOs?

Google https SSL VerschlüsselungBereits im Juni letzten Jahres hat der Suchmaschinengigant Google eine SSL-Verschlüsselte Beta-Version der Google-Websuche verkündet und eingeführt, welche zunächst noch auf freiwilliger Basis unter https://encrypted.google.com von den Usern genutzt werden konnte.

Schon damals war abzusehen, dass dieser Service gewiss keine „Gaudi“ seitens Google ist, sondern sich schon sehr bald als Standard bei der Websuche etablieren wird. Gerade Webmastern und SEOs liegt das damals noch mulmige Gefühl nun schwer im Magen, denn in den USA wurde die Verschlüsselung der Google-Suche zumindest für eingeloggte User standardisiert. Aufgrund dessen, dass die Verbindung zu Google.com von nun an verschlüsselt wird, können Suchanfragen nicht mehr von dritten eingesehen und ausgewertet werden – Das Aus für alle SEOs?

Google & SSL

SSL (Secure Sockets Layer) ist ein Verschlüsselungsprotokoll das eine sichere Datenübertragung im Internet gewährleistet. Laut Google-Manager Vic Gundotra wird die Websuche zunehmend individueller und personenbezogener, weshalb der Schutz von personalisierten Suchergebnissen konstant an Bedeutung gewinnt. Dies sei auch der Grund, warum eine standardmäßige Verschlüsselung für angemeldete Google-Nutzer eingeführt wurde.

Bedenkt man, dass die Suchanfragen zu den intimsten Informationen gehören die ein Mensch über sich preis gibt, ist der Schritt seitens Google in gewisser Weise auch nachvollziehbar. Totzdem hat das ganze Unterfangen auch einen faden Beigeschmack, denn es liegt auf der Hand dass Google die Daten sicherlich nicht in den virtuellen Papierkorb befördert-, sondern weiterhin für eigene Zwecke nutzen wird.

Aufschrei in der SEO-Szene

Die Tatsache, dass Webmaster und SEOs zukünftig im „Dunkeln tappen“ werden sorgt in der weltweiten SEO-Szene für Furore. SEO.at hat hierzu erste Reaktionen bekannter SEO-Größen in einem Beitrag festgehalten. Letzten Endes werden Webseitenbetreiber zwar nachwievor einsehen können wenn ein Nutzer über Google.com auf ihre Seite gelangt ist, jedoch nicht mehr in Erfahrung bringen welcher Suchbegriff dabei verwendet wurde. Die Suchanfragen nicht eingeloggter User werden natürlich weiterhin (NOCH) übermittelt und in Google-Analytics angezeigt, doch auch hier ist abzusehen dass sich über mittel- bis langfristig eine SSL-Verschlüsselung durchsetzen wird.

Spannend an der ganzen Sache bleibt, dass die Einschränkung zwar für die organische Suche gilt, nicht aber für die bezahlten Adwords-Anzeigen. Sämtliche Daten die im Zuge einer AdWords-Kampagne über das Keyword im ‚q=‘-Parameter ermittelt werden, sind für werbebetreibende AdWords-Kunden nachwievor ersichtlich. Google ist natürlich der Meinung, dass AdWords-Kunden diese Daten weitaus dringender benötigen als es bei „normalen“ Webseiten der Fall ist.

Um die Google-Maßnahmen unverschlüsselt darzulegen, kann man auch behaupten dass sich das Unternehmen die milliardenschweren AdWords-Einnahmen nicht verspaßen möchte. Die Keyword/Besucher-Auswertung bildet die Grundlage jeder AdWords-Kampagne – ohne diese Informationen wäre das ganze Geschäftsprinzip nicht schlüssig, schließlich möchte niemand die „Katze im Sack kaufen“ und Anzeigen für Keywords schalten, die am Ende nicht ausgewertet- oder optimiert werden können.

Natürlich bedeutet dies nicht gleich das Aus für alle SEOs und Webmaster, es ist aber dennoch keine positiv zu wertende Entwicklung und auch die Webmaster-Tools auf die seitens Google verwiesen wird, werden das bisherige Tracking nicht ersetzen können. Die darin ausgelieferten Daten sind zwar ein guter Anhaltspunkt für die organische Webseitenoptimierung, aber trotzdem noch viel zu schwamming um effektiv und präzise damit arbeiten zu können.

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